Parodontitis

Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates.
Die Parodontitis (Volksmund: Parodontose) ist eine chronische Entzündung des Zahnbettes, welche Zahnfleisch und Stützgewebe angreift und zerstört. Sie entsteht durch Zahnbelag (Speisereste und Bakterien), welcher seinerseits zu einer Abwehrreaktion des Körpers (Zahnfleisch) führt und so eine Entzündung auslöst. Auf diese Weise wird der Zahn aus seiner Verankerung gelöst und kann ausfallen.
Ursachen einer Parodontitis sind häufig fehlende oder falsche Putztechniken. Rauchen und bestimmte Nebenerkrankungen erhöhen das Risiko, dass sich eine Zahnbettentzündung entwickelt.

Gefahren und Folgen einer unbehandelten Parodontitis
Die Parodontitis ist in der Bevölkerung weit verbreitet, und wird häufig als entzündliche Zahnfleischerkrankung von Patienten in ihrer Gefährlichkeit unterschätzt.
Erste Anzeichen können sein:

  • gerötete oder geschwollene ,evtl. auch schmerzhafte Zahnfleischdreiecke zwischen den Zähnen (Papillen)
  • gelegentliches Zahnfleischbluten während des täglichen Zähneputzens (Denn gesundes Zahnfleisch blutet nicht!)
  • Mundgeruch, unangenehmer Geschmack
  • Zahnwanderung, veränderter Biss
  • Zahnfleischrückgang, freiliegende Zahnhälse
  • zunehmende Empfindlichkeit an den Zähnen („Ziehen“, „Kälteempfinden“)

Die Symptome im Anfangsstadium sind meist schmerzfrei und können somit lange unbemerkt bleiben. Jedoch kann es dann zu den ersten spür- und sichtbaren Symptomen wie Zahnfleischbluten, geschwollenes Zahnfleisch oder Mundgeruch kommen. Daneben gelten auch ein Rückgang des Zahnfleisches und sensible Zahnhälse als Anzeichen einer Entzündung des Zahnhalteapparates.
Im weiteren Verlauf baut sich der Knochen um den Zahn herum immer mehr ab, so dass es zur Bildung von sogen. Zahnfleischtaschen kommt. In diesen Nischen kommt es zur Vermehrung von Bakterien und zur Ausbildung der Entzündung.

Unbehandelt kommt es zur Lockerung der betroffenen Zähne, die am Ende zum Zahnverlust führen. Ursächlich für die beschriebenen Entzündungen sind spezielle Bakterienkeime aber auch Risikofaktoren begünstigen den Knochenabbau. So haben Raucher beispielsweise ein erhöhtes Risiko an einer Parodontitis zu erkranken. Wissenschaftlich bewiesen ist ebenso, dass diese Bakterien auch in die Blutbahn gelangen können und so das Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen oder Frühgeburten steigern können sowie das Einstellen eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) erschweren.

Die Zahnfleischtaschen lassen sich im Rahmen der Diagnosestellung mit einer speziellen Sonde messen, um das Ausmaß einer evtl. vorliegenden Parodontitis festzustellen. Des Weiteren werden Röntgenbilder angefertigt, um den Knochenverlauf darzustellen. Bei wiederkehrenden oder aggressiven Verlaufsformen kann sich zusätzliche eine mikrobiologische Untersuchungen und der gezielte Einsatz von Antibiotika angezeigt sein.

Die Vorbehandlung beinhaltet eine vollständige Aufklärung, eine individuelle Mundhygieneinstruktion sowie eine professionelle Zahnreinigung (PZR). In manchen Fällen und bei guter Mitarbeit des Patienten, können engmaschige professionelle Zahnreinigungen bereits ausreichend sein, um eine Entzündungsfreiheit wieder herzustellen.
In einer weiteren Sitzung findet dann die genaue Bestimmung der Zahnfleischtaschentiefe statt und die genaue Diagnosestellung.

Anschließend folgt dann in einem oder zwei Terminen die Reinigung der Zahnfleischtaschen mittels ultraschallgestützten Instrumenten und Handinstrumenten. Diese Behandlung ist für den sie als Patient schmerzfrei und findet unter einer wirksamen örtlichen Betäubung statt.

Da es sich bei der Parodontitis um eine chronische Erkrankung handelt , ist eine regelmäßige Kontrolle sehr empfehlenswert. Individuell auf den Patienten abgestimmt, werden in der Regel zwei bis vier Nachbehandlungen (Recall) vereinbart. Zusätzlich wird der Patient bei der Anwendung von Hilfsmitteln (Pflege der Zahnzwischenräume mit Bürstchen und Zahnseide, evtl. elektrische Zahnbürste, Munddusche etc.) für die optimale häusliche Mundhygiene sehr gern unterstützt und kompetent beraten.